Warum Converged Security zum Gamechanger wird

Die Sicherheitslandschaft steht vor einem Paradigmenwechsel. Unternehmen müssen heute nicht nur ihre Gebäude, Produktionsanlagen und kritischen Infrastrukturen schützen, sondern gleichzeitig ihre IT-Systeme gegen Cyberangriffe absichern. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung – von Zutrittskontrollsystemen über IoT-Sensoren bis hin zu Produktionsanlagen – entstehen neue Schnittstellen, die Angreifern potenziell Tür und Tor öffnen.
Die klassische Trennung von physischer Sicherheit und Cybersicherheit greift daher zu kurz. Converged Security bietet hier einen ganzheitlichen Ansatz und verbindet beide Welten zu einer integrierten Sicherheitsarchitektur.
Was versteht man unter Converged Security?
„Unter Converged Security verstehen wir die Integration und das harmonische Zusammenspiel von traditioneller physischer Sicherheit – wie Zutrittskontrolle, Videoüberwachung und Einbruchmeldesystemen – mit digitaler Cybersicherheit“, erklärt Alexander Friesen, Director R&D bei Primion.
Konkret bedeutet das:
- Zentrale Datenbasis: Ereignisse aus IT- und OT-Systemen werden nicht isoliert betrachtet, sondern in einer Plattform korreliert.
- Ganzheitlicher Überblick: Sicherheitsverantwortliche sehen in Echtzeit, wie sich physische und digitale Vorfälle gegenseitig beeinflussen.
- Intelligentere Reaktionen: Systeme reagieren automatisiert und abgestimmt auf Bedrohungen.
Ein Beispiel aus der Praxis: Versucht ein Mitarbeiter ohne Berechtigung einen Serverraum zu betreten, registriert das Zutrittssystem den Vorgang. In einem konvergierten System löst dieser Vorfall gleichzeitig eine Aktion im Videomanagement aus: Eine Kamera schwenkt automatisch auf die Tür, zeichnet das Ereignis auf und informiert die Sicherheitsleitstelle. So entsteht eine direkte Verbindung zwischen einem physischen Ereignis und einer digitalen Reaktion.
Warum ist Converged Security für Unternehmen relevant?
Die Zahl der Schnittstellen zwischen IT und OT wächst kontinuierlich. Mit jeder vernetzten Komponente – sei es ein Zutrittsleser, eine Kamera oder ein IoT-Sensor – steigt die Angriffsfläche. Unternehmen sehen sich dadurch mit neuen Risiken konfrontiert:
- Manipulierte Endgeräte können als Einfallstor ins Netzwerk dienen.
- Isolierte Systeme erschweren eine schnelle Analyse und Reaktion.
- Unterschiedliche Herstellerlösungen schaffen Insellandschaften und erschweren das Management.
Mit Converged Security lassen sich diese Herausforderungen adressieren. Durch die Integration physischer und digitaler Sicherheitskomponenten entsteht ein ganzheitliches Sicherheitskonzept, das mehr Transparenz, Effizienz und Zukunftssicherheit bietet – und damit auch die Einhaltung von Regularien wie NIS2 unterstützt.
Fazit
Converged Security ist weit mehr als ein Trend: Es ist ein notwendiger Schritt, um moderne Sicherheitsarchitekturen resilient und zukunftsfähig aufzustellen.
Im nächsten Teil unserer Serie erfahren Sie, warum IoT in der OT-Security nicht nur neue Chancen eröffnet, sondern auch erhebliche Risiken birgt – und wie Primion mit sicheren Lösungen für Zutrittssysteme und vernetzte Geräte darauf reagiert.